13. April 2011

WELT. Schamgefühl verboten? Antwort aus Florida


Liebe Gudrun, ich habe den Artikel von Posener nun gelesen. Das blöde Argument, diese Frauen würden freiwillig die Burka oder ähnliches um ihre Körper hängen, ist mir schon seit meinem GEW-Artikel zu Fereshda Ludin entgegen gehalten worden. Die Leute glauben ja auch freiwillig an Gespenster, Götter und Dämonen, an Tischerücken und dergleichen. Das haben fast alle Religionen gemein.

Posener behauptet u.a., er sei mal links gewesen. Leider hat er in jener Zeit die theoretische Debatte um gesellschaftliche Konditionierung offenbar völlig verpasst, von der Frankfurter Schule scheint er nie etwas gehört zu haben. Andererseits, wenn "links" nun nicht mehr in ist, gibt's auch konservative Denker, die Posener zu Rate hätte ziehen können, wie z.B. Alvin J. Schmidt, einen konservativen Christen, der in "The Great Divide" die Sozialisierung und Konditionierung der muslimischen Frauen für dieses Phänomen richtig benennt.

Mein jetziger Nachbar z.B., ein Syrer, muss sich von seiner Frau Vorhaltungen anhören, weshalb er bei uns zum Dinner ein Glas Wein trinkt. Das sei doch unislamisch. Er ist, philosophisch gesehen, ein Atheist, sie aber eben eine mehr oder weniger moderate Sunnitin. Seine Schwiegermutter, die gerade zu Besuch ist, trägt ein weißes Kopftuch und betet fünfmal am Tag. Posener würde also sagen: Da hast Du's! Und schon ist er in die Falle der falschen Alternative getappt. So einfach ist die Welt eben nicht gestrickt. Es soll ja auch Sklaven gegeben haben, die die Sklaverei der Freiheit vorzogen. Ergo müssten wir dann also die Sklaverei, zumindest in solchen Fällen, zulassen?

Damals, 1861, haben die Amis (Lincoln) die richtige Antwort gegeben: Nein. Heute wäre ich mir da nicht mehr so sicher. Ein Land, das zulässt, dass die Saudis mit dem Geld, das sie bei uns mit Öl verdienen, Tausende von wahhabitischen Moscheen bauen und mit Personal bestücken, ist dabei, die eigenen Grundlagen zu verlieren.

All diese Schlaumeier, Posener, Bush und Konsorten, vertreten einen Pseudo-Liberalismus, ein Laisser-faire, nicht sehend, dass sie es nicht mit einer Religion zu tun haben, sondern mit einer totalitären Bewegung. Man müsste mal die Frage stellen, weshalb die USA in den 40ern Handel mit den Feindmächten verboten hatten und sogar Immigranten aus den Feindesländern in KZs sperrten, warum in den 50ern alle Kommunisten sich als Agenten ausländischer Mächte registrieren lassen mussten usw., obwohl all diese Leute weit weniger gefährlich für das Land waren als die heutigen Fanatiker. Alles eine Frage des Öls, schlichte Degeneration oder beides?

Ich würde sagen, solange die muslimischen Länder andere als die eigene Religion von Amts wegen unterdrücken, darf keine Moschee mit saudischem oder anderem Geld bei uns gebaut werden, dürfen keine öffentlichen Kultbezeugungen stattfinden usw. Broder hat das tit for tat genannt. Solange der Islam auf Gewalt besteht, gibt's auch kein Recht auf Burka oder ähnliches. Nach Abschaffung des Koran und der Scharia können wir neu darüber befinden. Wer dem Kinderficker und Mörder dann noch huldigen will, kann das dann ja privat tun.

Was Posener inzwischen tun sollte, ist, nachzudenken, wie es zu dieser saublöden Konditionierung so vieler Frauen (und Männer) zum Totalitarismus kommen konnte, und wie dem abzuhelfen wäre.

Einen lieben Gruss aus Florida sende ich Dir!