29. September 2013

Deutschland. Die Nationalfahne - ein Winkelement


Am Freitag, den 27. September 2013, war der Flach-Comedian Oliver Welke in der heute show in Hochform. Zur AfD trug er "entartet" bei und den winkenden Bernd Lucke, den man als Führer mit Deutschem Gruß identifizierte. Ihr wißt noch? Das Foto, wo er seinen Arm zum Winken hebt!

Update im Text!

Was er aber auch brachte, das war unsere geliebte Angie, wie sie dem Hermann Gröhe, immerhin Generalsekretär der CDU Deutschlands, bei der Siegesfeier, am Sonntagabend, ohne Worte eine Deutschlandfahne aus der Hand nahm, die der schwenken wollte. Sie nahm sie, ging einige Schritte und legte sie auf den nächsten Tisch. Winken mit dem Symbol Deutschlands, das ist nichts bei ihr, da fehlen Hammer und Zirkel.

So behandelt Angela Merkel alle in ihrer Partei. Darum hat die Partei fertig, wenn Angie geht. Die CDU ist dann tot. Leute, die sich das gefallen lassen, können nicht ihre Nachfolger werden. Das sind Befehlsempfänger dieser Sozialistin.

Und nun warte ich inständig auf einen Artikel eines Sprachwissenschaftlers zum Thema “entartet” sowie auf ein Video, in dem gezeigt wird, wie Bernd Lucke winkt. Es kann doch nicht angehen, daß die Unterflieger von ARD und ZDF ständig diese Lügen wiederholen. J’en ai marre !

Diese Meinung setze ich unter #12 am folgenden Tag, um 17:20 Uhr, auf dem Blog Quotenqueen ein. Eine Kopie sende ich an den Rechtsanwalt und Generalsekretär der CDU Hermann Gröhe. Später google ich Bernd Lucke und finde in der Bildergalerie doch tatsächlich drei Fotos, auf denen der Mitbegründer der Alternative für Deutschland (AfD) den rechten Arm zum Winken erhebt:

Heil! 

Es geht in der heute show um das Foto auf der Facebook-Seite der AfD Danke, Bernd! Die AfD hat anscheinend nicht bedacht, daß jemand auf die Idee kommen könnte, es handle sich um eine Art Hitlergruß. Aber da hat sie noch nicht die Ausmaße der Phantasie des SPIEGEL-Kolumnisten Sascha Lobo berücksichtigt, Blogger, Autor und Internet-Strategieberater; denn nur solch ein Zeitgeist kann die Geste nicht nur als Hitlergruß ausmachen, sondern auch Leser und Medienschaffende davon überzeugen, wissen die doch nichts von der Geschichte und davon, was ein Hitlergruß ist, und wie er ausgeführt zu sein hat. Es interessiert sie auch nicht, daß der Gesichtsausdruck des Bernd Lucke nicht zu einem Hitlergruß paßt. Sie können damit rechnen, daß in Deutschland sofort der Stab über jemanden gebrochen wird, der sich nicht so positioniert, wie die Medien es anordnen. Der Demagogie stehen Tür und Tor offen. Prompt rudert die AfD zurück und nimmt das Foto von der Seite.

Nach der ganzen Sequenz (3:32), von Oliver Welke bekalauert als "Altersnaive für Deutschland" und dafür herzlich belacht vom Publikum, ist man nicht nur des mit Dummheit gepaarten Zynismus und der Anwürfe gegen die AfD, sondern auch der Häme wegen, die er der eben aus dem Bundestag entfernten FDP widmet, erst einmal sprachlos. Vernimmt man die Worte des Moderators sowie die Antwort der grölenden Zuschauer, wird einem verständlich, wie Deutsche im Dritten Reich auf bereits am Boden liegende Juden treten können und dabei Lust empfinden. Nicht umsonst gibt es in keiner anderen Sprache das Wort Schadenfreude.

Nun aber zur Bundeskanzlerin und der Nationalfahne Deutschlands, in der heute show gleich zu Anfang der Sendung (1:22 - 1:33): 'n Sack Gröhe hüten. Für Oliver Welke ist Hermann Gröhe ein Floh. Kommt's jemandem bekannt vor? 

Politically Incorrect (PI) entdeckt die 0,9 Minuten und stellt sie unter dem Titel Merkel angewidert von Deutschlandfahne als Video aufs Blog. Bis zum Sonntag, den 29. September, 16 Uhr, findet man darunter 279 Kommentare. Es ist naheliegend, daß sich jeder seine Gedanken macht zu dieser Geste. Für mich ist zweierlei interessant: Einmal, wie sie die deutsche Nationalfahne behandelt, und zum anderen, wie sie den Generalsekretär der CDU vorführt. "Angewidert" trifft es. Sie zeigt sich angewidert sowohl von der Fahne als auch vom Generalsekretär, der meint, diesen Fetzen auf der Bühne schwenken zu müssen/sollen/dürfen. Ihren Abscheu gegenüber Hermann Gröhe äußert sie mit keinem Wort, sondern nur mit einem tadelnden Kopfschütteln. Eines Wortes ist ihr Untertan wohl nicht würdig.

Auf YouTube setzen, am 28. September 2013, zwei Nutzer die Sekunden ein, McExorzist erzielt an einem Tag 43 825 Aufrufe und 301 Kommentare, Medaillons, erst einige Stunden später dabei, 2 119 Aufrufe [nicht mehr online], Update: 416 303 Aufrufe und 802 Kommentare, 4. November 2019

Nachdem auf Blogs reichlich zum Thema kommentiert worden ist, wird auch die WELT wach. In einem Beitrag über Angela Merkels größten Fehler, wobei nicht auszumachen ist, welche ihrer zahlreichen Äußerungen und Entscheidungen das sein sollte, streifen die Autoren auch kurz die 0,9 Minuten: "Merkel nimmt ihrem Generalsekretär Hermann Gröhe sofort ein schwarz-rot-goldenes Fähnchen aus der Hand und gibt es einem Mitarbeiter, der das Winkelement verschwinden lässt. Es sollen keine Bilder entstehen, die später gegen sie verwendet werden können."

Für sie sei die Nationalfahne ein Winkelement wie seinerzeit die DDR-Fahne, das heißt, sie setzen damit noch eins drauf. Fühlen sie sich unter der Herrschaft der CDU-Vorsitzenden bereits in DDR-ähnliche Zustände versetzt? Wieso wird dem bundesdeutschen Winkelement von der Kanzlerin eine derartige Bedeutung beigemessen, daß sie es mit einer Geste des Ekels entsorgt. Welche Bedeutung ist ausschlaggebend für die Geste? Das wäre Sache von Journalisten, es herauszufinden. Hat jemand von ihnen Angela Merkel gefragt: Frau Bundeskanzlerin, was hatten sie gegen das Schwenken der Nationalfahne Deutschlands durch den CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe? Warum haben sie, ohne ein Wort an ihn zu richten, ihn abgekanzelt bzw. abgekanzlert wie ein unartiges Kind?

Für die Journalisten von WELT Robin Alexander, wie Lars-Marten Nagel von der Fakultät für Journalistik der ehemaligen Karl-Marx-Universität Leipzig, und den frommen Politik-Redakteur Daniel Friedrich Sturm, er glaubt [!] an einen Mitgliederentscheid in der SPD zur Koalitionsfrage, ist die Nationalfahne bereits wie in der DDR zum Winkelement verkommen. Einen Symbolgehalt können sie nicht ausmachen. Deshalb erübrigen sich auch alle Fragen. Winkelemente gehören nicht auf die Bühne, noch dazu, da die Farben das hellblaue, auf ihren Blazer abgestimmte Dekor stören. Ursula von der Leyen hat das besser begriffen mit ihrem blaßblauen Blüschen. Sie könnte die CDU-Führung einst übernehmen, wenn Angela Merkel es satt hat. 

Zur Beerdigung der Partei paßt allerdings besser ein dunkles, möglichst schwarzes Kostüm, wie es die CDU-Männer auf der Bühne in Vorausschau ihres Schicksals bereits am Wahlabend tragen.

Das wird die Jugend demnächst mit der CDU machen