14. Juni 2014

Flug MH 370. Die Wut einer französischen Familie

Ghislain Wattrelos und seine Schwägerin

Der Franzose Ghislain Wattrelos hat, am 8. März 2014, seine Frau und zwei seiner drei Kinder verloren, sie wurden 13 und 17 Jahre alt. Er wurde noch im März von Außenminister Laurent Fabius empfangen und bedauert, anschließend riet man ihm, er möge das damit genug sein lassen.

La colère de la famille des disparus français du vol MH370. Die Wut der Familie der französischen Verschollenen des Fluges MH 370, ist der Titel des ganzseitigen Beitrages (nicht online) von Arnaud de La Grange, im Figaro, vom 14. Juni 2014, Seite 19.

Es gibt aber reichlich lesbare Links, beispielsweise schon vier Tage vor dem Artikel im Figaro ein Interview mit Ghislain Wattrelos auf Europe 1. Vol MH370 : "Pour nous, pas de doute, il a été détourné". Flug MH370: "Für uns kein Zweifel, er wurde entführt."

Frankreich hat für vier Franzosen, es war noch ein weiterer in der Maschine, keinen Finger gerührt, sich nicht in die Untersuchungen eingeschaltet. Acht Tage sind verstrichen, bevor eine Einheit der international anerkannten Spezialisten für die Sicherheit der zivilen Luftfahrt des Bureau d'Enquêtes et d'Analyses (BEA) ohne jede Information an den Ort beordert wurde. Weitere acht Tage später erst haben die Spezialisten ihre Tätigkeit aufgenommen.

English Homepage der BEA.

Im Gegensatz dazu werden in Afrika verschleppte Franzosen mit großem Aufwand an militärischen und finanziellen Mitteln in Höhe von Millionen Euro befreit. Es wurde seitens Frankreichs trotz aller bald vorliegenden Erkenntnisse Klage wegen unbeabsichtigter Tötung eingereicht, also von einem Unfall ausgegangen. Ghislain Wattrelos fühlt sich verlassen von seinem Land.

Er und seine Schwägerin, von Beruf Anwältin, rollen den Fall MH370 jetzt grundsätzlich auf. Sie behaupten, daß niemand ein Interesse habe, die Umstände des Verschwindens der Boeing 777 aufzuklären. Sie gehen von einer terroristischen Entführung aus. Das ist selbst bei den wenigen bekannten Tatsachen, Flugdauer sieben Stunden, Richtung Nordwest, Abschiedsworte des Piloten usw. nahe liegend. Die Suche vor der australischen Küste konnte man von vornherein als Augenwischerei abtun und als Beschäftigungstherapie. So sieht es auch Ghislain Wattrelos:

"Ich habe den Eindruck, daß gewisse Behörden nicht wollen, daß man die Wahrheit erfährt. Die Amerikaner waren die ersten, die erklärt haben, das Flugzeug wäre in die entgegengesetzte Richtung geflogen, was die Malaisier zunächst ablehnten, aber schließlich zugestanden: Es ist nahezu offensichtlich, daß die Amerikaner wissen, was geschehen ist, aber nichts mehr sagen."

Nun sammelt ein Zusammenschluß von Opferfamilien Spenden für eine Belohnung für Ergebnisse bei der Aufklärung des Verbrechens: $5,000,000 Reward MH370 - In Search Of The Truth - Find The Plane & Passengers

Hierzu paßt ein Beispiel der Folgen des segensreichen Wirkens des Verteidigungsbündnisses NATO. Mysteriös: Dutzende Flugzeuge in Europa verschwanden plötzlich vom Radar, berichten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten, am 14. Juni 2014. Aber solche Kleinigkeiten werden weder Deutschland noch Frankreich noch gar die USA beeindrucken. Die Welt kann froh sein, daß die Dutzende vom Radarschirm verschwundenen Flugzeuge nicht das Schicksal der MH370 ereilt hat.