30. September 2015

Charles de Gaulle. Parteiausschluß


Nach erwartungsgemäß ruhig verlaufener Debatte wurde gestern der über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt gewordene Gründer der Partei Rassemblement du peuple français (RPF), kürzlich umbenannt in Les Républicains (LR), in Abwesenheit aus der Partei entfernt.

Update
  • Die Verteidigerin des Charles de Gaulle wird abserviert.
  • Der Präsident der Vereinigung Frankreich-Israel Gilles-William Goldnadel, Rechtsanwalt und Schriftsteller, kommt zurück auf die Polemik gegen Nadine Morano ihres Gebrauchs des Wortes "Rasse" wegen.
Die kommunistische Bewegung gegen Rassismus und für Völkerfreundschaft Mouvement contre le racisme et pour l'amitié entre les peuples (MRAP) hatte gemeinsam mit dem von George Soros finanzierten beratenden Mitglied des Wirtschafts- und Sozialrates  der Vereinten Nationen (ECOSOC), dem Collectif contre l'islamophobie en France (CCIF), Klage gegen den bislang als Mann des Wortes, als Kriegs- und Staatsmann überschätzten bald 125-jährigen aus Lille gebürtigen Delinquenten eingereicht, der im Staatssender France 2, an einem gemütlichen Samstagabend erklärte:

"Es ist sehr gut, daß es gelbe Franzosen gibt, schwarze Franzosen, braune Franzosen. (...) Aber unter der Bedingung, daß sie eine kleine Minderheit bleiben. Wenn nicht, wäre Frankreich nicht mehr Frankreich. Wir sind trotzdem vor allem ein europäisches Volk weißer Rasse, griechischer und römischer Kultur und christlicher Religion."

Zeugen dieses Auftritts konnten es kaum fassen, aber sein Parteifreund, der 90-jährige Alain Peyrefitte, hatte die Worte trotz seines Alters nicht überhört und mußte sie gegenüber Sophie Huet, vom Figaro, eingestehen. Ihr erklärte er, sein Freund habe noch betont, das "Frankreich offen ist für alle Rassen und eine weltumspannende Bestimmung hat". Als wenn das nicht genug wäre, habe er sich um Kopf und Kragen geredet:

"Man erzähle keine Märchen! Die Muslime, haben Sie sie gesehen? Haben Sie sie beobachtet, mit ihren Turbanen und ihren Djellabas? Sie sehen genau, daß sie keine Franzosen sind. Diejenigen, die sich für die Integration einsetzen, haben das Gehirn eines Kolibris, selbst wenn sie sehr gelehrt sind."

Essig und Öl vermischten sich ebenfalls nicht, Araber wären Araber, und Franzosen Franzosen:

"Glauben Sie, daß die französische Körperschaft zehn Millionen Muslime aufnehmen kann, die morgen zwanzig Millionen sein werden und übermorgen vierzig? Wenn wir die Integration unternähmen, wenn alle Araber und Berber Algeriens als Franzosen angesehen würden, wie würden Sie sie daran hindern, sich in Frankreich anzusiedeln, wo doch der Lebensstandard so viel höher ist? Mein Dorf hieße dann nicht mehr Colombey-les-Deux-Églises, sondern Colombey-les-Deux-Mosquées."

Der MRAP und das CCIF werden Alain Peyrefitte sehr zu dessen Mißfallen vor den Gerichten als Zeugen aufrufen lassen. Vertreten werden sie vom Rechtsanwalt Jean-Louis Brochen, dem Ehemann der PS-Funktionärin Martine Aubry. Er wird in den Kreisen des Charles de Gaulle als Anwalt der Islamisten herabgewürdigt, weil er den Prediger Hassan Iquioussen, den Antisemiten und Freund der Muslimbrüder, verteidigte, der die Juden für den Gipfel der Bösartigkeit und des Verrats hält.

Das Open Society Institute des George Soros wird die Kosten der Anklage übernehmen.

Die Verteidigung des Parteigründers unter dem Feuer der Kritik hat die Kandidatin der LR für die Regionalwahlen Nadine Morano übernommen: "Land der weißen Rasse"? Diesen Begriff findet die Europa-Abgeordnete zutreffend.


Der im eigenen Lager isolierte und von seinen Verbündeten mit Hohn empfangene, zunehmend bei seinen Parteifreunden umstrittene Charles de Gaulle scheint allein gegen alle. Und doch hat Nadine Morano ihn im Fernsehsender Europe 1 erneut verteidigt und seine Worte vom "Land der weißen Rasse" wiederholt. Alain Peyrefitte habe die Worte bestätigt. Wer wolle an der zutreffenden Aussage zweifeln? Sie ergänzt ihn:

"Damit es einen nationalen Zusammenhalt gibt, muß man ein Gleichgewicht in der Gesellschaft bewahren, das heißt auch, seine kulturelle Mehrheit. Wir sind ein jüdisch-christliches Land (...) weißer Rasse, das Fremde empfängt."

Die Entscheidung des Parteischiedsgerichtes unter dem Vorsitz der Stellvertretenden LR-Vorsitzenden Nathalie Kosciusko-Morizet anläßlich dieses scheußlichen Ausspruchs des Charles de Gaulle fiel einstimmig. Der Parteivorsitzende Nicolas Sarkozy war aus gesundheitlichen Gründen an der Teilnahme verhindert. Er hat sich aber nach Rücksprache mit seinen Ärzten und seinem Psychiater für einen Ausschluß des Parteigründers ausgesprochen.

Der Chef der Rechtsparteien der neu gebildeten Region ARSCHLOCH Philippe Richert und alle Kandidaten der dortigen LR sind ebenfalls dieser Ansicht.

Das Urteil der für ihre langwierige, gewissenhafte Prozeßführung geschätzten französischen Gerichte und ihrer Richterschaft wurde in Anbetracht der im Dezember 2015 bevorstehenden Regionalwahlen nicht abgewartet und so Schaden von der Partei abgewendet.


Charles de Gaulle wurde nicht nur ausgeschlossen aus seiner Partei, sondern ihm wurden von Staatspräsident François Hollande, dem Vertreter der sozialistischen Fraktion der UMPS, der heutigen LePaRS, alle Ehrenzeichen der République française aberkannt.

On est bien couché en France. In Frankreich schläft man gut, wird nach Ende der zahlreichen Prozesse die erfolgreichen Kläger des MRAP und des CCIF gegen Charles de Gaulle in seinen Sendungen begrüßen. Derweil wählt das Volk "weißer Rasse" im Dezember mit mehr Stimmen, als in den Umfragen vor der "Affäre de Gaulle" ermittelt, den Front National der Marine Le Pen.

Update. Unter Druck opfert Nicolas Sarkozy Nadine Morano.
Was er mit seiner Parteifreundin tut, Mitglied der Association des amis de Nicolas Sarkozy, würde er als Staatspräsident mit anderen Parteifreunden und erst recht mit den Bürgern Frankreichs tun. Mit ihm kämen die Franzosen von François Hollande unter Umgehung der Traufe direkt in die Schei$$e.

Nicolas Sarkozy "will nicht, daß wir aussehen wie eine Karikatur dessen, was wir sind."

Hallo? Sie sehen nicht nur so aus, Monsieur Sarkozy, Sie und Ihre Partei sind eine Karikatur dessen, was Sie sein wollen.