26. April 2017

Wir fahren zum Großen Blöken!

Liebe Freunde!


Endlich stehe ich einmal wieder im Mittelpunkt der Ereignisse. Seit ich im Internationalen Gerichshof von Den Haag Berichterstatter war über den israelischen Sperrzaun, ist das nicht mehr vorgekommen.

Mein Herrin meint wohl, ich blamierte sie zu sehr bei ihren Lesern. Ich darf nur zu Hause, angetüddert hinter meinem verzinkten Drahtknotengitter, vorm Ferni, alles an ihren Seufzern über Politik und Wetter über mich ergehen lassen. Dazu wirft sie mir Zeitungen auf den Kopf und schimpft, daß die alle auf den Altpapierhaufen der Geschichte gehörten. Manchmal muß ich sogar erahnen, was sie bewegt, so weggetreten ist sie dann. Wenn ich nicht laut blöke, kriege ich weder Heu noch Möhren noch Wasser, sie läßt mich verkommen. Protestieren darf ich nicht; dann erinnert sie mich nämlich daran, daß ich an den Spieß oder in den Kochtopf kommen könnte. Gemeiiin, blök!


Jetzt hat sie ausnahmsweise gute Laune und fährt mit mir zum Schaftag, ins Freilichtmuseum Glentleiten. Da treffe ich meine Brüder und Schwestern Zuchtschafe, die an einem Wettbewerb der Lämmer und Böcke teilnehmen. Eine Jury prüft Wolle, Gebiss, Bemuskelung und Adel der Tiere.

Ich darf nur Zuschauer sein, weil ich kein Brillen-, Berg- oder Alpines Steinschaf bin.

Zurück sind wir am 12. Mai 2017, und dann kriege ich zur Feier des Tages Makronen!

Blök!
Euer Schaf
Deutscher Heidschnuckenbock